Geld verdienen im Internet – Teil 4: Print on Demand

Mit dem Geschäftsmodell Print on Demand bin ich das erste Mal in die Herstellung physischer Produkte eingetaucht. Print on Demand liefert dafür den einfachsten Einstieg. Bei diesem Geschäftsmodell nimmt dir ein Anbieter den Großteil der Wertschöpfungskette ab, indem er sich um Herstellung, Lagerung, Verpackung und Versand sowie Retouren kümmert. Dein Anteil liegt lediglich im designen von Produkten und dem Marketing. Somit hast du einen wesentlichen Teil des Risikos einer Produktherstellung ausgelagert und kannst bereits mit sehr geringem Startkapital loslegen. Der Print on Demand Anbieter bekommt dafür natürlich einen relativ großen Anteil an deinem Umsatz. Für Print on Demand kommen nur bestimmte Produkte in Frage, die sich leicht mit deinen eigenen Designs bedrucken lassen. Das sind in erster Linie Artikel wie Kleidung, Taschen oder Tassen. Welche Erfahrungen ich mit Print on Demand gemacht habe, erfährst du in diesem Beitrag.


Was ist Print on Demand?

Print on Demand bedeutet auf Deutsch so viel wie „Drucken auf Bedarf“. Dabei handelt es sich um einen Service bei dem ein Unternehmen die Herstellung deiner Produkte für dich übernimmt. Die Produkte werden nur auf Bedarf hergestellt, deshalb muss der Anbieter dafür keine großen Lagerflächen vorhalten. Daher sind die möglichen Produkte auf bedruckbare Standardwaren begrenzt. Typischerweise sind diese Produkte in den Bereichen Bekleidung, Accessoires sowie Haushalt beheimatet. Deine Aufgabe besteht darin Designs in einer festgelegten Qualität und unter Einhaltung bestimmter Kriterien zu erstellen.

Danach musst du nur noch auswählen auf welchen Produkten und in welchen Farben deine Designs gedruckt werden sollen. Den Rest übernimmt das Print on Demand Unternehmen. Dieser Service rechnet sich für das Unternehmen, da dieses einen wesentlichen Anteil von ca. 60-70% des Umsatzes bekommt. Print on Demand erfreut sich sehr großer Beliebtheit, weil es einen schnellen und einfachen Einstieg in die Produktherstellung ermöglicht. Zudem benötigst du dafür kaum Startkapital.


Wer sind die größten Print on Demand Anbieter?

Wie bei vielen Onlinediensten führt auch in diesem Bereich kein Weg an Amazon bei. Amazon ist mit Merch-by-Amazon (MBA) der größte Print on Demand Anbieter der Welt. Zudem hat Amazon natürlich den mit Abstand größten weltweiten Kundenstamm. Dies bietet dir einen schier unbegrenzten Zugang zu möglichen Kunden für deine Produkte. Allerdings stellt Amazon sehr hohe Anforderungen an die Produkte und die Konkurrenz ist immens. Ich konnte meine Produkte auf Amazon nicht in Bereiche bringen, in denen sie auf den ersten Seiten einer Produktsuche auftauchen. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit extrem, dass meine Produkte überhaupt gesehen werden. Sobald du deine Designs erstellt hast, kannst du sie natürlich auf beliebig vielen Plattformen anbieten. Ein weiterer bekannter Anbieter ist Spreadshirt.de. Dieser Anbieter ist weniger restriktiv und bietet eine Vielzahl von Produkten an. Neben Kleidung gibt es dort z.B. auch Magneten, Tassen, Schürzen, Poster, Sticker und vieles mehr.


Was brauchst du um mit Print on Demand starten zu können?

Die Hardware beschränkt sich wie bei den bisherigen Geschäftsmodellen auf dein Smartphone und einen Laptop. Bei Print on Demand ist der Laptop aber zwingend erforderlich, vor allem wenn du deine Designs selbst erstellst. Auf der Software Seite benötigst du ein Tool um deine Designs erstellen zu können, ich kann dir dafür die kostenlose Software Gimp empfehlen. Es gibt aber natürlich auch eine große Auswahl an professionellen Design Tools, eine gute Übersicht findest du auf diesem Blog. Sonst brauchst du nur deinen Webbrowser und die Accounts bei den Print on Demand Anbietern. Von Vorteil ist auch ein Social-Media Account, um deine Designs und Produkte bekannt machen zu können. Wie bei den anderen Beiträgen möchte ich auch hier auf die notwendige Gewerbeanmeldung hinweisen.


Wie kommst du zu Designs?

Wenn du so wie ich kein guter Designer bist, dann kannst du deine Designideen auch von einem Dienstleister erstellen lassen. Hierfür habe ich die Plattform Upwork verwendet. Dort bieten Selbstständige aus der ganzen Welt ihre Dienstleistungen bzw. Arbeitskraft an. Für weniger als 100$ habe ich 10 Designs von motivierten und kreativen Designern aus Malaysia und Bangladesch erstellen lassen. Dafür habe ich auf Upwork einfach mein Projekt kurz vorgestellt und ein paar Skizzen hochgeladen. Auf das Projekt haben sich dann ein paar Designer beworben und haben mir ihre Referenzdesigns aus ihrem Portfolio zugeschickt. Auf dieser Basis habe ich mit einigen Designern geschrieben und die finanziellen Rahmenbedingungen festgelegt. Ein erstes Design solltest du für unter 10$ zu bekommen. Ich habe bei meinen ersten Designs etwas Lehrgeld bezahlt und einen zu hohen Preis bezahlt. Im späteren Verlauf meiner Aktivitäten habe ich bessere Designs zu niedrigeren Kosten bekommen.

Ich empfehle dir daher mit mehreren Designern Angebote auszuhandeln und dir dann den Designer mit dem besten Preis und dem besten Portfolio auszusuchen. Für die Kommunikation solltest du Englisch können, es würde aber wahrscheinlich gehen, wenn du Google Translate nutzt. Ich fand die Zusammenarbeit mit den Designern wirklich super und es kam richtig das Gefühl auf, mein eigenes kleines Unternehmen am Laufen zu haben. Das Problem an gekauften Designs ist allerdings, dass du die Kosten erstmal wieder reinbekommen musst. Das hat bei mir leider nicht geklappt, mehr dazu im Fazit.


Werbung und Social-Media für deine Produkte

Mein Erfahrung nach ist es sehr schwer die eigenen Produkte auf den Seiten der Print On Demand Anbietern sichtbar zu machen. Über Nischenprodukte und die damit verbundenen Key-Wörter lässt sich das Produkt zwar eindeutig identifizieren, aber dass ein User nach genau diesen Key-Wörtern sucht wird bei manchen Nischen schon sehr unwahrscheinlich. Am besten hat bei mir Werbung außerhalb der Websites der Print on Demand Anbieter funktioniert. Ich kann dir empfehlen einen eigenen Social-Media-Kanal für deine Produkte auf Facebook und Instagram zu machen. Dort postest du regelmäßig die Links zu deinen Produkten und baust dir damit einen Kundenstamm auf.

Über bezahlte Werbung kannst du deine Produkte auch einem breiten Publikum zugänglich machen. Ich habe ein paar Kampagnen für je 10€ gestartet und konnte damit schon einige tausend Views auf meine Produkte und einige Link Klicks bekommen. Über Plattformen wie WordPress oder Jimdo kannst du dir auch sehr einfach eine eigene Website oder einen Blog erstellen. Dort kannst du dann alle deine Produkte verlinken und einen eigenen kleinen Webshop aufbauen. Ohne Werbung und Social-Media werden deine Produkte keine Durchschlagskraft entwickeln, daher ist dieser Teil ein Muss für dich als Unternehmer.


Verdienstmöglichkeiten und Fazit

Die Verdienstmöglichkeiten bei Print on Demand sind theoretisch unbegrenzt. Daher war dieses Geschäftsmodell für mich auch so interessant. Erfolgreiche Print on Demand Unternehmer berichten auf ihren Blogs und Kanälen von vierstelligen Einnahmen pro Monat. Wie so oft stellt sich die Realität aber etwas schwieriger dar als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Natürlich machen nur die erfolgreichen Unternehmer einen Blog und schreiben wie einfach das alles funktioniert. Die unzähligen Menschen die mit Print on Demand keinen Erfolg haben, verschwinden in der Bedeutungslosigkeit. Für mich hat sich das Thema Print on Demand aber auf jeden Fall gelohnt. Leider nicht finanziell, aber als Unternehmer habe ich dabei viel gelernt. Ich habe meinen ersten eigenen Mitarbeiter über Upwork engagiert, mich mit Design & Marketing beschäftigt und einen Social-Media-Kanal hochgezogen.

Mittlerweile habe ich auch einige Shirts mit meinen Designs verkauft und eine Provision von 30€ eingestrichen. Diese deckt aber nicht mal die Kosten für die Designs geschweige denn für die Social-Media-Kampagnen. Da ich nicht der geborene Designer bin, ist beim Print on Demand Business für mich einfach kein Spaßfaktor entstanden. Daher verfolge ich dieses Geschäftsmodell nicht weiter, lasse meine Produkte aber natürlich weiter online, um Erfahrungen über einen längeren Zeitraum zu sammeln. Wenn du Spaß am Designen hast und du dich gerne mit Marketing und Social-Media beschäftigst, kann Print on Demand genau das richtige Business für dich sein. Probiere es einfach mal aus!

Sparen geht auch ohne Verzicht,
Dein Peter

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2 Antworten

  1. 6. März 2022

    […] Print on Demand […]

  2. 19. Januar 2023

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