Geld sparen beim Autokauf? Hier kommt die Lösung!
Es ist der Inbegriff für Mobilität und Freiheit, man nennt es der Deutschen liebstes Kind, Statussymbol oder Geldfresser. Über kaum einen anderen Gegenstand wird so viel geschrieben, gesprochen und diskutiert wie über das Auto. Es ermöglicht uns, unsere Freiheit voll auszuleben. Wir können zu jeder Zeit jeden beliebigen Ort in ganz Zentraleuropa erreichen nur indem wir in unser Auto steigen und einfach losfahren. Zudem können wir uns über Marke, Modell, Ausstattung und vor allem Motorisierung individualisieren und das Auto zu einem persönlichen Gegenstand machen. Ich bin großer Autofan und bin trotzdem der Meinung, dass viele Menschen viel zu viel für ihr Auto ausgeben.
Meine Beziehung zum Automobil hat schon sehr früh angefangen. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und war auf das Auto angewiesen um von Zuhause wegzukommen. Mein erstes großes Ziel war es 18 zu werden damit ich meinen Führerschein bekomme und mich unabhängig von meinen Eltern bewegen kann. Verstärkt wurde das Ganze noch als ich eine Ausbildung zum Kfz Mechatroniker bei Mercedes Benz angefangen habe, ich wollte nicht nur ein Auto sondern ein geiles Auto.
Tagtäglich habe ich die luxuriösen und komfortablen Autos von Mercedes bewundert und geträumt auch einmal so eines zu fahren.
Nachdem ich mein erstes Jahr als Autofahrer in einem 16 Jahre alten Ford Escort überstanden hatte, habe ich meine Eltern überzeugt, dass ich einen Teil des Geldes, das sie für mich gespart hatten, in eine 8 Jahre alte Mercedes C-Klasse stecken darf. Ich sage bewusst nicht investieren, da ein Auto niemals eine Investition ist! Das Auto war erschwinglich und trotzdem konnte ich meinen Traum vom Mercedes fahren realisieren. Das gesparte Geld war nun weg und durch meine Ausbildung und das Studium konnte ich mir für viele Jahre kein neues Auto mehr leisten, mein C hat mich dann treu über 12 Jahre und weitere 200.000km begleitet. In dieser Zeit habe ich gelernt, dass es nicht immer das neueste und beste Auto braucht um zufrieden zu sein und schon gar nicht um Mobilität und Freiheit ausleben zu können. Die Unterhaltskosten waren relativ gering, und zurück gerechnet habe ich für das Auto knapp 50€ pro Monat bezahlt. Irgendwann war aber dann doch die Zeit gekommen Lebewohl zu sagen und mein C verbringt seine Rente jetzt in Georgien.
Natürlich wolle ich auch für mein neueres Auto nicht zu viel bezahlen, maximal 200€ pro Monat, aber es sollte natürlich schon ein Deutscher Premiumhersteller sein. Aus meiner Zeit als Kfz-Mechatroniker und als Leser des ADAC Magazine konnte ich mir Kriterien herleiten anhand derer ich das richtige Auto zum richtigen Preis finden konnte. Diese Kriterien möchte ich mit dir teilen, damit du zukünftig beim Autokauf viel sparen kannst und trotzdem das Fahrzeug bekommst, das du dir wünscht. Was es für ein Auto es bei mir geworden ist und wieviel ich dafür bezahlt habe erfährst du im Verlauf Artikels.
Kriterien/Checkliste für die Auswahl deines Autos
- Premiumhersteller aus Deutschland oder Japan
- Etablierte Modelle am besten nach Facelift
- Alter 3 bis maximal 5 Jahre
- Laufleistung maximal 80.000 km
- ADAC Gebrauchtwagentest
- Beim Vertragshändler kaufen
- Fahrzeug genau Anschauen und Probefahrt machen
- Rechtzeitig verkaufen oder „totfahren“
Premiumhersteller aus Europa oder Japan
Meine Erfahrung zeigt, dass Modelle von Deutschen und Japanischen Premiumherstellern in Punkto Verarbeitungs- und Materialqualität meilenweit anderen Marken voraus sind. Zu Premiumherstellern aus Deutschlandzähle ich Mercedes, BMW, Audi und VW, aus Japan Toyota und Honda, auch Hyundai aus Korea ziehe ich noch in Betracht. Die Deutschen Hersteller liegen preislich über denen aus Fernost und punkten vor allem durch tolles Design, hervorragende Verarbeitung, gute Motorisierung und ein gutes Servicenetz. Die Japaner und Koreaner sind günstiger in der Anschaffung, haben aber oftmals höhere Wartungskosten durch teures Material. Sie haben zudem den Vorteil von hoher Zuverlässigkeit, guter Standardausstattung und durchdachten Zusatzfunktionen. Allen gemeinsam sind, und das ist mir sehr wichtig, sehr hohe Sicherheitsstandards und gute Crashtest Ergebnisse, diese bitte aber für jedes Fahrzeug individuell betrachten. Für meine Frau habe ich übrigens vor 2 Jahren einen Gebrauchten Hyundai i30 angeschafft, er erfüllt alle Kriterien und wir sind damit absolut zufrieden.
Etablierte Modelle am besten nach Facelift
Die Entwicklungszyklen in der Automobilindustrie werden immer kürzer. Auch wenn die Hersteller wo möglich auf etablierte Komponenten zurückgreifen wird doch mit jeder Modellserie das Fahrzeug komplett neu entwickelt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Durch die vielen neuen Komponenten und die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen erhöht sich das Fehlerrisiko deutlich. Daher ist bei komplett neuen Modellen mit verstärkten Problemen zu rechnen. Durch meine Zeit bei Mercedes habe ich gelernt, dass ein Fahrzeugmodell erst voll ausgereift ist, wenn ein sogenanntes Facelift auf den Markt kommt. Dies ist in der Regel bei der Hälfte des Lebenszyklus des Modelles, nach ca. 4 Jahren der Fall. In dieser Zeit haben die Hersteller alle bekannten Mängel in der Entwicklung berücksichtigt und behoben. Die C-Klasse von Mercedes z.B. wurde 1993 auf den Markt gebracht, 1997 gab es da Facelift und ich habe ein Fahrzeug von 1998 gekauft. Produziert wurde das Modell dann übrigens bis ins Jahr 2000. Zum Vorteil der ausgereiften Technik kommt auch ein aufgefrischtes moderneres Design der Facelift Modelle. Ich kann dir nur empfehlen beim Kauf eines Gebraucht- oder Neuwagens bis zum Facelift eines Modelles zu warten, damit hast du deutlich weniger Probleme und niedrigere Kosten.
Alter 3 bis maximal 5 Jahre
Ein Auto verliert in den ersten 3 bis 5 Jahren sehr stark an Wert. Im ersten Jahr sind es durchschnittlich 24%, in den Folgejahren pendelt sich der Wert bei 5-6% ein. Somit ist ein Fahrzeug nach 3 Jahren ca. 35% und nach 5 Jahren ca. 45% unter dem Neupreis zu bekommen. Da sich ein prozentualer Verlust von 5-6% pro Jahr auf eine höhere Summe stärker auswirkt als auf eine kleinere Summe wird der absolute Verlust pro Jahr mit der Zeit immer geringer. Wie in folgendem Diagramm veranschaulicht verliert das Beispielfahrzeug mit einem Neuwert von 35.000€ innerhalb der ersten 3 Jahre 11.500€ an Wert, innerhalb von 5 Jahren sind es 14.300€. In den folgenden 7 Jahren sind es dann nur noch 7.200€ und somit nur halb so viel wie in den ersten 5 Jahren. Bei meinem letzten Fahrzeug war es sogar noch extremer, ich habe im Jahr 2018 einen Audi A4 2.0 TDI mit guter Ausstattung gekauft, Neupreis wären im Jahr 2013 42.000€ gewesen. Gekauft habe ich ihn für 18.500€ was einer Ersparnis von 56% zum Neupreis entspricht. Wichtig für die Bewertung ist auch der relativ niedrige Kilometerstand von 74.000km, aber dazu kommen wir gleich ausführlich. Ich plane das Fahrzeugin 2021 nach 3 Jahren und ca. 80.000 gefahrenen km wieder zu verkaufen. Aktuell werden die Fahrzeuge um die 12.000€ gehandelt. Damit hätte ich 6.500€ für 3 Jahre Nutzung eines tollen Autos bezahlt, dies entspricht 180€ pro Monat.
Laufleistung maximal 80.000 km
Die Laufleistung ist das Verschleißmerkmal Nummer eins bei Autos. Je länger ein Fahrzeug betrieben wird desto mehr verschleißen die mechanischen und mechatronischen Bauteile und die Wartungs- bzw. Unterhaltskosten steigen. Meine Erfahrung zeigt dass, ein Auto im Bereich zwischen 80.000km und 150.000km noch sehr zuverlässig betrieben werden kann. Der Verkäufer meines aktuellen Autos hat mir auch empfohlen das Fahrzeug mit 150.000km Laufleistung zu verkaufen, da hier auch noch ein guter Verkaufspreis erzielt werden kann. Das Verhältnis zwischen günstigem Kaufpreis durch die Vornutzung und der stabilen langen Restnutzungsdauer sehe ich bei 70.000km bis 80.000km als ideal an. Der Preis ist schon deutlich gefallen da das Fahrzeug mehrere Jahre und einige Kilometer genutzt wurde und es kann dennoch noch viele Jahre und tausende Kilometer ohne hohe Wartungskosten gefahren werden.
ADAC Gebrauchtwagentest
Der ADAC macht für sehr viele gängige Modelle Gebrauchtwagentests, bei denen er Informationen aus seiner Pannenhilfe und seiner Testergebnisse zusammenstellt. Es gibt selbst innerhalb einer Marke große Unterschiede in der Qualität und somit in der Häufigkeit von Mängeln und schlimmstenfalls von Pannen. Wenn du dir einen Hersteller und ein Modell ausgesucht hast solltest du auf jeden Fall den Gebrauchtwagentest dazu lesen. Auch für Neuwagen gibt es einen ADAC Testbericht, da ich aber niemandem empfehle einen Neuwagen zu kaufen sei das hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Du bekommst die Informationen frei zugänglich auf der ADAC Homepage unter diesem Link. Weiter gute Informationen liefert auch der ADAC Auto-Test. Das sind sehr gute unabhängige Quellen die du vor einem Autokauf auf jeden Fall anschauen solltest um vermeidbaren Überraschungen aus dem Weg zu gehen.
Beim Vertragshändler kaufen
Auch wenn die Vertragshändler in der Regel etwas teurer sind als freie Gebrauchtwagenhändler solltest du als Laie dort dein Auto kaufen. Vertragshändler sind an die Qualitätsstandards der Marken gebunden und machen einen kompletten Check des Gebrauchtwagens und geben eine Gebrauchtwagengarantie von 12 Monaten. So wurde zum Beispiel bei meinem Audi A4 ein 110 Punkte Check durchgeführt der mir auch beim Kauf des Fahrzeuges übergeben wurde. Zudem wurde eine defekte Lambdasonde innerhalb des Garantiezeitraumes ausgetauscht und ich musste nur einen Teil der Materialkosten übernehmen. Wichtig zu wissen ist, dass nicht alle Defekte in einer Gebrauchtwagengarantie abgedeckt sind. Es sind sogar relativ viele Dinge ausgeschlossen, aber besser eine Garantie auf einen Teil der Bauteile als gar keine Garantie. Falls du dich wirklich gut mit Autos auskennst kannst du auch den Kauf von Privatpersonen in Betracht ziehen, da man hier wirkliche Schnäppchen machen kann. ABER nur wenn du dich wirklich gut auskennst, sonst holst du dir eventuell eine richtige Schrottkarre ins Haus. Mein Opa hat kürzlich auch ein „Schnäppchen“ beim Privatkauf gemacht. Er mich vorher nicht gefragt und sich schon erst recht nicht an meine Kriterien gehalten. Jetzt ist er stolzer Besitzer eins Schrottautos, dass noch ein paar Monate TÜV hat und dann ein wirtschaftlicher Totalschaden ist. Den Link zu diesem Artikel schicke ich ihm direkt, sobald er fertig ist 🙂
Also lieber etwas mehr bezahlen bei der Anschaffung und diese Kriterien beachten dann sparst du dir auf die Lebensdauer deines Autos mit Sicherheit viel Geld.
Fahrzeug genau Anschauen und Probefahrt machen
Auch wenn du dich nicht gut mit Autos auskennst solltest du dir das Fahrzeug doch sehr genau anschauen und unbedingt eine Probefahrt machen. Ich werde dir hier ein paar Dinge beschreiben auf die du dabei achten solltest. Als erstes solltest du das Fahrzeug auf offensichtliche Beschädigungen prüfen, gehe dafür einmal um das Auto und verändere dabei deinen Blickwinkel. Dellen siehst du besonders gut, wenn du seitlich an den Flächen des Autos entlang gegen die Sonne schaust. Zudem empfiehlt es sich die Spaltmaße auf Gleichmäßigkeit zu kontrollieren, stelle dich dafür z.B. in ausreichendem Abstand vor die Motorhaube und betrachte die Spalte zwischen Motorhaube und Kotflügel auf beiden Seiten. Wenn ein Spalt schmäler oder breiter ist als der andere deutet das auf einen reparierten Frontschaden hin. Gleiches kannst du auch bei den Türen und am Heck machen. Nimm dir auf jeden Fall auch eine Taschenlampe mit und leuchte unter das Auto und in die Radkästen. Achte dabei auf verrostete Teile wie z.B. die Auspuffanlage, die Bremsscheiben oder die Stoßdämpfer. Auch im Innenraum kannst du viel darüber ablesen wie der Vorbesitzer mit dem Fahrzeug umgegangen ist, checke ob die Sitze sauber sind und ob der Stoff nicht mufft. Wichtig ist auch alles mal auszuprobieren, Licht, Navi, Radio, Fensterheber, Lüftung und Spiegel lassen sich innerhalb von wenigen Minuten durchchecken. Hierbei gilt Vertrauen in den Händler ist gut, kontrollieren ist besser.
Bei der Probefahrt solltest du auf ungewöhnliche Geräusche achten. Hörst du ein Schleifen, Wummern oder Pfeifen deutet dies auf Probleme mit der Bremsanlage, dem Fahrwerk oder den Reifen hin. Lass dich nicht abspeisen, wenn der Händler sagt „Das fährt sich schon ein“, bestehe auf einem Check und lasse z.B. die Reife nochmal auswuchten und kontrolliere mit dem Händler auf der Hebebühne den Zustand der Bremsscheiben. Zudem ist eine Probefahrt gut geeignet weitere Funktionen des Autos in Ruhe auszuprobieren. Funktioniert der Tempomat oder die Verkehrszeichenerkennung? Das lässt sich nur während der Fahrt checken. Nur wenn alles einwandfrei funktioniert und du ein gutes Gefühl mit dem Zustand des Fahrzeuges hast solltest du es kaufen.
Rechtzeitig verkaufen oder „totfahren“
Im Gegensatz zu einer Partnerschaft solltest du dir bereits am Anfang der gemeinsamen Zeit mit deinem Auto Gedanken über das Ende der Beziehung machen. Weniger als 3 Jahre sollten es aber nicht sein, außer du fährst ungewöhnlich viele Kilometer pro Jahr, sonst wird der Aufwand ständig neue Autos zu herauszusuchen und zu bewerten zu groß. Wie bereits bei der Laufleistung angedeutet sind 150.000km ein guter Indikator bei dem du über einen Verkauf nachdenken kannst, wenn du länger wartest steigt der Wertverlust wieder an und die Wartungskosten nehmen zu. Wenn du allerdings sehr zufrieden mit dem Auto bist und der allgemeine Zustand gut ist, kannst du auch überlegen das Auto „tot zu fahren“ so wie ich es bei meinem Mercedes C gemacht habe. Fahre das Auto solange bis du keinen TÜV mehr bekommst und verkaufe es dann für kleines Geld ins Ausland, so kommst du in der Regel auch auf niedrige monatliche Kosten über die Lebensdauer des Autos. Wenn du aber merkst, dass die Wartungskosten explodieren und du nicht mehr zufrieden bist, kann es notwendig werden das Fahrzeug vorzeitig zu verkaufen. Aktuell bevorzuge ich die Methode das Auto nach 3 Jahren oder mit 150.000km wieder zu verkaufen, so habe ich regelmäßig neue Fahrzeuge und die Kosten halten sich trotzdem im Rahmen.
Wende diese Checkliste jedes Mal an, wenn du dir ein neues gebrauchtes Auto kaufen willst und du wirst deine Ausgaben für Mobilität senken ohne dabei auf ein angemessenes Fahrzeug verzichten zu müssen.
Ich freue mich auf dein Feedback zu dieser Checkliste, teile mir mit wie du damit zurechtkommst und ob du damit erfolgreich sparen kannst. Wenn du Fragen zu einzelnen Punkten der Liste hast dann kommentiere einfach unter diesen Beitrag.
Bis bald und viel Spaß beim Sparen!
Dein Peter


4 Antworten
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