Methoden und Tools um deine Geldströme zu erfassen
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten wie du deine Geldströme kennenlernen kannst, meinen Weg habe ich dir hier schon ausführlich beschrieben. Es gibt natürlich noch weiter Möglichkeiten deine Geldströme zu erfassen, diese stelle ich mit Vor- und Nachteilen in diesem Artikel vor.
1. Die handschriftliche Methode
Ich habe mit der handschriftlichen Methode angefangen, da ich damit sofort loslegen konnte und es für mich zur damaligen Zeit der einfachste Weg war. Die Methode ist einfach, kaufe dir ein Notizbuch und schreibe dir darin alle Einnahmen und Ausgaben auf. Ich habe natürlich auch keine Lust ständig ein Notizbuch mit mir herumzutragen, daher nehme ich immer die Rechnungen mit und trage alles zuhause in das Notizbuch ein. Wenn ich für einen längeren Zeitraum nicht zuhause bin z.B. im Urlaub mache ich mir die Notizen im Smartphone oder nehme das Notizbuch mit. Nach einiger Zeit konnte ich mir kleinere Ausgaben auch über einen Tag hinweg merken und habe Sie dann aus dem Gedächtnis eingetragen. Die Abrechnung am Monatsende machst du einfach mit einem Taschenrechner und schreibst dir die Summen ebenfalls in das Notizbuch. Im Prinzip war es das schon, du musst nun nur noch deine Geldströme auf monatlicher Basis vergleichen und die Einsparpotentiale identifizieren.
Vorteile:
– Einfach und für jeden umsetzbar
– Keine Erfahrung mit Software notwendig
– Du trainierst gleichzeitig dein Gedächtnis wenn du dir kleine Beträge merkst
– Handschriftliche Aufzeichnungen prägen sich stärker ein
– Deine Daten bleiben sicher bei dir
Nachteile:
– Übersichtlichkeit oftmals nicht optimal
– Auswertung der Geldströme zeitaufwändiger
– Kosten für Notizbuch
– Belege und Rechnungen sammeln sich zuhause an
2. Die Excel Methode
Excel eignet sich hervorragend zur Teilautomatisierung der Auswertung der Geldströme, da es auf jedem Computer bzw. Laptop vorinstalliert ist und mittlerweile als App auch Einzug in die meisten Smartphones und Tablets gefunden hat. Daher entfällt auch eines der größten Probleme das ich bisher mit Excel als alleinigem Tool hatte, das es nicht wirklich portabel ist. Früher musste man für jede Eintragung den Computer bzw. Laptop hochfahren, das war mir zu aufwändig und ich habe die Ausgaben weiterhin ins Notizbuch geschrieben und nur einmal im Monat die Auswertung mit Hilfe von Excel Tabellen und Diagrammen gemacht. Aktuell arbeite ich auch weiterhin mit der Mischform aus handschriftlicher und der Excel Methode, zum einen weil ich die Vorteile aus beidem kombinieren möchte und zum Anderen weil ich Excel auf dem Smartphone nicht wirklich komfortabel finde. Das muss aber jeder für sich selbst bewerten. Mittlerweile ist es auch möglich das Excel File mit der Auswertung der Geldströme in der Cloud zu speichern und vom Computer und dem Smartphone auf die selbe Datei zuzugreifen, daher kann diese Methode für Technikaffine Menschen eine sehr gute Lösung sein.
In Excel kannst du über einfache Formeln wie z.B. =SUMME(C204:C212) deine Einnahmen und Ausgaben aufsummieren und somit die Auswertung am Monatsende automatisieren. Trage dafür einfach alle Kostenpunkte zu einem Themenfeld in die dafür vorgesehenen Zellen ein, weiter unten kannst du dann mit der o.g. Formel die Summe ablesen. Diese Summen wiederum kannst du dir über Diagramme grafisch sehr gut aufbereiten und somit eine gute Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit erreichen.
Vorteile:
– Einfach umzusetzen, Template verfügbar (kontaktiere mich)
– Excel als Standardtool beherrscht fast jeder
– Einfache und zeitsparende Auswertung
– Grafische Aufbereitung der Geldströme
– Kann mittlerweile auch mobil verwendet werden
– Daten sind sicher solange mit lokalen Excel Dateien gearbeitet wird
Nachteile:
– Etwas unhandlich bei der Eintragung deiner Kostenpunkte
– Falls Excel nicht vorinstalliert ist fallen Kosten für die Software an
– Excel Grundkenntnisse erforderlich
– Unhandlich in der Anwendung auf Smartphones

3. Mobile Apps
In den Playstores von Google und Apple gibt es diverse Apps mit denen sich Einnahmen und Ausgaben sehr gut erfassen und automatisch auswerten lassen. Einige dieser Apps ermöglichen es sogar direkt Bankkonten zu verknüpfen und somit alle Einnahmen und Ausgaben, die über diese Konten gehen, automatisch zu erfassen. Wie bei allen kostenlosen Apps sollte dir aber bewusst sein, dass das Geschäftsmodell vieler Betreiber auf den Daten der Nutzer basiert. Diese werden, wenn auch anonymisiert, ausgewertet und kommerzialisiert. Persönlich habe ich damit kein Problem und habe deshalb auch die App Money Manager evaluiert, um hier fundierte Erfahrungen beschreiben zu können. Bei Apps die direkt Bankkonten verknüpfen wie z.B. die App Finanzguru, habe ich allerdings Bedenken und kann diese nur bedingt empfehlen, da ich sie selbst nicht getestet habe. Finanzguru hat im Google Store bereits über 500.000 Downloads und sehr viele positive Bewertungen, mach dir daher am besten selbst ein Bild von der App und überlege dir ob die Vorteile es rechtfertigen deine Daten herauszugeben.

App im Google Play Store
App in Apple App Store
Mit der App Money Manger bin ich allerdings nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gut zurecht gekommen. Dort kann man manuell Konten anlegen und die aktuellen Salden angeben. Es ist möglich sich wiederholende Kosten wie z.B. Miete, Versicherungen oder Einnahmen wie z.B. das Gehalt zu hinterlegen. Diese werden dann an den jeweiligen Tagen automatisch gebucht, somit ist die Eingabe der Kostenpunkte teilautomatisiert. Du musst dann nur noch deine unregelmäßigen Kosten manuell eintragen. Falls du mehrere Konten benutzt kannst du die Einnahmen und Ausgaben auch diesen verschiedenen Konten zuordnen. In der kostenlosen Version der App werden die Einnahmen und Ausgaben jeweils tabellarisch und als Tortendiagramm ausgewertet und sind sehr anschaulich dargestellt. Modifikationen lassen sich hier nicht vornehmen und auch die Einstellungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Wer sich mit Excel nicht so wohl fühlt und seine Finanzdaten nicht extrem schützen möchte, findet im Money Manager eine sehr effiziente und portable Möglichkeit seine Geldströme zu erfassen und auszuwerten.
Money Manager im Google Play Store
Money Manager im Apple App Store
Vorteile:
– Große Auswahl an Apps
– Automatische Erfassung aller Einnahmen und Ausgaben möglich
– Automatische Auswertung der Geldströme
– Geldströme können jederzeit auch unterwegs erfasst werden
– Guter Überblick über alle Konten
Nachteile:
– Möglichkeit die Finanzdaten auszuwerten und weiterzuverwenden
– Handling der Apps nicht immer intuitiv
– Wenige Konfigurations- und Einstellmöglichkeiten nach eigenen Vorstellungen
– Hintergründe der App Entwickler lassen sich oft nicht nachvollziehen
– Vielzahl der Apps macht eine Auswahl zeitaufwändig
– Werbung in kostenloser Version

Sparen geht auch ohne Verzicht,
Dein Peter

